Die Platte platt machen

… oder Ausmisten auf der Festplatte. Dieser Fluch hat auch mich befallen: Das es immer mehr wird.

USB-Sticks

Ich meine nicht meine Daten, sondern eigentlich die Ideen, wo ich diese am Besten lassen sollte: Da ich mehr durch das Rumbasteln mit der Technik fasziniert bin, als dass ich wirklich ein Problem zu lösen hätte, bin ich inzwischen Besitzer zweier 1 TB großer externer USB-Festplatten, eines NAS mit 1 TB, zweier externer gespiegelter 500 GB Festplatten mit Linux, eines 2,5 TB Disk Arrays mit USB Anschluss und diverser USB-Sticks in Größen von 8 GB bis 64 GB. Und bestimmt habe ich noch was übersehen.

Kaufrausch? Ich denke einfach übertriebener Perfektionismus und zu viel Hören auf irgendwelche Konsumideen, die in den Medien verbreitet werden. Nun, meine Daten betragen alles zusammen 168 GB. Musik und Videos habe ich dabei sogar per Flatrate direkt aus dem Web. Wozu also all das? Ganz einfach: Weil ich kein Konzept habe!

Analyse

Ich denke das Wichtigste ist, sich zu überlegen, was man eigentlich will. Welche Daten müssen synchronisisert sein, weil man sie auf verschiedenen Geräten oder an verschiedenen Orten benötigt? Welche Daten müssen verschlüsselt sein? Welche Daten müssen überhaupt auf welches Gerät? Meine MP3s möchte ich vielleicht auf dem Handy haben, wo ich sie mit Kopfhörer oder im Auto höre. Aber brauche ich sie im Web? Wozu? Ebenso Videos? Ich denke Videos brauche ich genau an zwei Plätzen: In irgendeiner Weise auf meinem Fernseher zum Anschauen und auf einem Backup. Meine privaten Dokumente, Versicherungsunterlagen, elektronische Kontoauszüge, eigene Schriftstücke, Tagebuch – das alles muss sicher nicht durch die ganze Welt synchronisiert werden. Schon gar nicht in heutigen Zeiten.

Aber konkret: Ich habe:

  • 7 GB Videos – gerippt von einigen Zeitschriften-DVDs
  • 31 GB Sprache, eigene Aufnahemen samt Original unkomprimiert
  • 70 GB MP3s, so gekaufte oder von meinen uralten inzwischen teilweise schon kaputten CDs gerippte, alte Podcasts, gesammelte interessante Internetsendungen
  • 30 GB eigene Fotos seit 1999
  • 10 GB Dokumente, Word, Excel, gescanntes Papier

Macht zusammen keine 200 GB. Das passt auf jedes noch so kleine Netbook und jede kleine Backup-Patte. Aber vielleicht lässt sich das alles noch viel weiter reduzieren? Meine gerippten CDs, die immer noch im Keller lagern und gesondert auf eine Ausmistung warten, sind teilweise mehrfach gerippt, da ist sicher Etliches doppelt. Fotos habe ich teilweise bearbeitet und unbearbeitet – die unbearbeiteten Originale müssen sicher nicht existieren oder wenn, dann vielleicht ausgelagert auf eine entsprechend beschriftete externe Platte. Ebenso Mitschnitte von irgendwelchen Musiziertreffen im Original. Brauch ich das überhaupt alles?

Wenn ich meine Medien (Musik, Videos, Fotos) weglasse, komme ich nicht mal auf 10 GB. Das passt sogar auf einen Stick. Vielleicht sogar zusammen mit einem kleinen Betriebssystem, wie Slax Linux.

Konzept machen

Also kommen wir konkret zur Sache. Was mache ich mit all dem Zeug? Meine Idee ist aktuell so:

  • Alle Originale von eigenen Audio-Aufnahmen und Fotos (Videos habe ich nicht) kommen auf eine entsprechend beschriftete und nicht zusätzlich datengesicherte externe Festplatte. Optimalerweise werden die Daten durchgeschaut und gelöscht, wenn eine optimal bearbeitete Version erstellt wurde.
  • Alle Fotos werden nochmal durchgeschaut, nichts sagende und unscharfe gleich gelöscht und der Rest kommt auf mein Notebook und zusätzlich (auch als Datensicherung) online an eine Lokation, wo man sie teilen oder gemeinsam am Fernseher anschauen kann, zuhause oder bei Freunden. Ich habe für eineinhalb Euro pro Monat 50 GB Platz in einer gehosteten ownCloud, wo ich auch meine Kontakte und meinen Kalender für mein Android Phone drin habe. Backup vielleicht auch noch bei mir auf einer externen Festplatte.
  • Videos sammle ich nicht mehr wirklich. Ich bekomme, genau wie bei der Musik, das meiste Online.
  • Medien, also Audio und die Videos, die ich doch noch haben will, kommen zuhause auf mein Notebook und können an den Fernseher gestreamt oder über Lautsprecher ausgegeben werden.
  • Dokumente bleiben ebenso auf dem Notebook, alternativ auf einem Stick. Backup auf externer Platte (ist X-mal schneller, als auf einem NAS) und wesentlich unkomplizierter und billiger.

Klingt gut? Mal sehen, wie gut ich in der Umsetzung bin.