Kindmonster

Martin Döring, 21. Februar 2009, zu einer schlimmen Zeit

Unschuldig, fast noch ein Kind, ich war dabei, Als es geschah, ich das sah, da wurde es frei. Es ist nicht, wie du denkst, es ist ich, oder was ich war Oder was ich geworden wäre, bevor es geschah.

Und es lebt in mir, von mir, will Dein Leben, Deine Seele, sonst nimmt es meine, kennt kein Vergeben. Es muss sich regen, weben, sich stets bewegen, Sonst ist es nicht, stirbt, aber es will leben.

Will leben, will leben, und kann’s doch so schlecht Doch wenn ich will, was es will, dann ist es ihm recht. Und wenn es ihm recht ist, dann ist’s, als nichts war, Nicht Schwester, noch Bruder, noch Freund sieht Gefahr.

Es will leben, das, was ich gewesen wär, Und nimmt eine weitere Seele her Aus Liebe wird Leere und aus Leere wird Zwang Und das schon ein halbes Leben lang.