Liebe/r Leser_innen oder LeserInnen oder Lesende...

Ihr wisst gar nicht, wie mir dieser Genderismus, dieses Gefühl, vorauseilend einer Political-Correctness nachkommen zu müssen, auf das Skrotum geht. Das ist nicht nur kein Deutsch, sondern einfach völlig krank und auch noch vollkommen überflüssig.

Was spricht dagegen zu schreiben: “Liebe Leserinnen und Leser”? Ist genau acht Buchstaben länger und niemand muss sich ein neues Notebook kaufen, weil die Tastatur kaputtgeschrieben wurde.

Das Beste

Das beste war neulich in einem Podcast, wo es dann auch noch so gesprochen wurde: “Nutzer innen”. Ich habe mich dann gefragt, ob es auch “Nutzer außen” gibt… Das sind dann wohl die, die nicht dazu gehören? Die arglosen unmodernen Hinterwäldler, die damit gar nichts anfangen können?

Worum geht es denn? Darum, dass einige Menschen sich dagegen wehren, dass die generelle Form einer Person im Deutschen ebenso die männliche ist? Ist das ein Zeichen männlicher Vorherrschaft? Über was? Über die Sprache? Ist die Sprache männlich dominiert und muss jetzt umgebaut werden, weil das so jetzt einfach nicht mehr geht?

In der Wikipedia steht geschrieben, dass das Generische Maskulinum verwendet wird, “um eine Allgemeinheit zu bezeichnen oder gemischtgeschlechtliche Gruppen oder Referenten, deren Geschlecht (Sexus) unbekannt oder gleichgültig ist.”

Der allgemeine, unbekannte und gleichgültige Mann

Der Mann steht also für das Allgemeine, Unbekannte, Gleichgültige und die Frau für das Besondere - wer wollte da einen Nachteil erkennen? Also ich persönlich wäre jedenfalls lieber das Besondere. Kann ich dann ja noch einklagen … Gleichheitsgrundsatz, Menschenrechte und so.

Oder wir können doch schreiben: “Liebe Lesende” - das Partizip. Oder “liebe Verkehrsteilnehmende”. Oh MännIn, ist das krank. Es wird immer schlimmer. Die Kultur ist im Untergang begriffen und die westliche Welt wird vor lauter Dekadenz das gleiche Schicksal ereilen, wie es den Römern geschah. Ich sehe es kommen und sagt nicht, ihr hättet von nichts gewusst!

Von den Römern sind uns wenigstens die Großbuchstaben geblieben. Bleibt von uns einst nur der CamelCase und der Unterstrich? Na, immerhin!