Neben ihr

Martin Döring, 27. November 2010

Gegenüber sitzt er, neben ihr.
Es ist später, der Tisch voller Wein und Bier.
Die Wirtin bringt Suppe und vom Brot ein paar Scheiben
Während draußen so eisig die Schneeflocken treiben.

Und wir hier drinnen habens warm und gut
Sitzen ganz nah bei des Ofens Glut
Und sitzen und sehn uns in die Augen
Und schauen und schätzen, ob wir uns wohl taugen.

Und schauen und trauen uns, uns zu geben
Noch nicht ganz, da ist noch ein Widersteben
Zuerst. Doch was Worte noch nicht können
Wird dies uns unser Blick vergönnen?

Und die Blicke, sie sprechen von unserem Leben,
Sie spricht und bei ihm wie ein unmerklich Beben
Ein kleines Augenwinkel heben
Und ich rate, was wird es hier noch geben?

Es wird vielleicht, doch ist heut nicht der Tag
Und so wie es ist, so wohl ich es mag!
So mag ich sie und so mag ich ihn.
Und lass unbeschwert alles Sorgende ziehn.